Eine komische Geschichte (2009):

Sehr geehrter Herr Niemann,
gestern erhielten wir den ersehnten Schwipp-Stuhl per Post.

Meine drei Kolleginnen waren auch ganz neugierig auf dieses Paket und so bauten wir den Stuhl innerhalb von 15 Min. zusammen.

Das erste Probesitzen war schon ein Aha-Erlebnis und das längere Sitzen eine Wohltat!!! Wir sind happy!

Wir möchten diesen Stuhl nicht mehr hergeben und so informierte ich den Verwalter der Finanzen unseres Kindergartens. Er befürwortete, dass jede Kollegin einen solchen Stuhl bekommen sollte und da noch ein weiterer Kindergarten in seiner Trägerschaft steht, meinte er, dass wir - wenn auch die anderen 8 Kolleginnen im anderen Kindergarten diesen Stuhl am kommenden Montag und Dienstag testen werden und für gut befinden - voraussichtlich mehrere Stühle bei Ihnen bestellen werden.

Herr ………….., das ist der Finanzverwalter, wird sich in der kommenden Woche - nach unserer Testphase - mit Ihnen wegen eines größeren Bestellauftrags mit Ihnen in Verbindung setzen.

Ja, da habe ich wahrscheinlich eine größere Lawine losgetreten - unserer Gesundheit zuliebe!

Uns kommt zugute, dass in den Kindergärten im Abstand von etwa 3 Jahren immer wieder Begehungen stattfinden, bei denen orthopädische Stühle fürs Personal gefordert werden. Da es für die Anschaffung von orthopädischen Stühlen kein geschriebenes Gesetz gibt, zögern die Kindergartenträger, diese Stühle anzuschaffen, denn es ist ja „nur eine Empfehlung -, keine gesetzliche Auflage. Aber ich denke, wir haben diese Anschaffung in größerer Anzahl für unsere beiden Einrichtungen so gut wie sicher. Ich habe viel gute Werbung dafür gemacht und das Personal wie auch den Träger überzeugen können.

Ich habe mir schon seit längerer Zeit im Internet verschiedene orthopädische Stühle und Kniehocker angeschaut, aber so einen wie wir nun zum Test hier haben, fand ich nur auf Ihrer Homepage. Und die Rückenlehne ist einfach unentbehrlich, um den Rücken zu entlasten.

Nochmals danke für Ihre schnelle und zuverlässige Zusendung. Ich habe Ihnen gestern umgehend die Portokosten in Höhe von 29,50 Euro überwiesen. Ende nächster Woche werde ich Ihnen – wie vereinbart - den gebrauchten Sitz zurück schicken und erhalte von Ihnen dann einen neuen Sitz.

Mit dankbaren Grüßen aus ………..
…………………

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4 Wochen später:

Sehr geehrter Herr Niemann, erst mal herzlichen Dank für all Ihre Mühe!

Der Pfarrer hat sich den von Ihnen geliehenen Stuhl angesehen und auch sitzend probiert und sagte dann,
er kaufe keine Stühle, auf denen man sich beim Arbeiten ausruhen kann.

Herr ……….. (Finanzverwalter) hat dann erneut ein Gespräch mit dem Pfarrer geführt und ihm die Dringlichkeit nahe gelegt. Am Freitag habe ich nun von Herrn ……….. (Finanzverwalter) erfahren, dass der Pfarrer den Kauf dieser Stühle mit einem klaren NEIN abgelehnt hat.

Nun habe ich noch am Freitag das Gewerbeaufsichtsamt angerufen und um einen Termin für eine Kindergartenbegehung gebeten,
damit wir die Rückendeckung von offizieller Seite haben und der Pfarrer durch den Verweis auf das Arbeitsschutzgesetz von Amts Seite her gezwungen wird, ergonomische Stühle zu kaufen.

Somit werden wir bald eine Begehung haben und ich hoffe, dass dann der Kauf dieser Stühle endlich Realität wird. Es kostet viel Kraft, für Notwendiges kämpfen zu müssen, wenn dem Gegenüber die mitmenschliche und auch logische Einsicht fehlt!!! Aber ich kämpfe weiter!

Da die 14tägige Leihfrist am Dienstag abläuft, habe ich Ihren Stuhl zum Testen bereits wieder gut verpackt und werde ihn am Montag der Post mitgeben. Über die weitere - Entwicklung - halte ich Sie auf dem Laufenden.
Mit freundlichen Grüßen

…………….

Das Resultat: Der Pfarrer hat dann - wozu er das Recht hat - selbst entschieden und unbequeme Stühle beschafft.

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